VON DER ERINNERUNG HINTER DEN DINGEN 2007
2007 Installation
1.
die dinge bergen erinnerung und bleiben
…mein großvater hat jeden tag in der früh seine heiße milch aus einem teller mit einem alten löffel aus der russenzeit gegessen …im heferl mit dem leidenden christus war seine schellack-politur – ich liebe den geruch nach spiritus noch heute …sein schnitzmesser …nach dem tod meiner mutter habe ich das kabel des bügeleisens, das sie mir bei meinem auszug mit achtzehn gekauft hat, durchschnitten und es rot bemalt – als wäre die nabelschnur ein weiteres mal durchtrennt worden – gebügelt hab ich nie, aber- …der rote plastikindianer aus der linde-kaffee dose – mein erster wilder mann mit acht, zu jedem abenteuerlichen traum bereit …vielleicht hab ich seinetwegen immer schon gerne federn gesammelt …
2.
die rote rübe (beta vulgaris) – familie der fuchsschwanzgewächse (amaranthaceae):
„die rote bete ist das intensivste aller gemüse …rote beten sind todernst… sie sind das melancholische gemüse, jenes, das am bereitwilligsten leidet …ein altes ukrainisches sprichwort warnt: eine geschichte, die mit einer roten bete anfängt, endet mit dem teufel.“
(aus „jitterbug perfume“ von tom robbins)
Installation in der Ausstellung „So rot wie Blut, so weiß wie Schnee, so schwarz wie Ebenholz“, Syndikart Wien 2007